Insgesamt ist in den letzten Jahren die Lebenserwartung bei unseren Vierbeinern gestiegen. Bessere Ernährung, Fortschritte in Therapie & Diagnostik und auch eine Wandlung vom „Hofhund“ und der „Straßenkatze“ zum Familienmitglied haben maßgebend zu einer gesteigerten Lebenserwartung beigetragen. 

Und ab wann gilt mein Tier jetzt als alt? Individuelle Besonderheiten wie Rasse, Größe und Haltungsbedingungen beeinflussen den Alterungsprozess. Allgemein lässt sich sagen, dass Tiere, die ihre 25-45% der Lebensspanne erreicht haben, als „alt“ bzw. als Senior gelten. Mit dem Erreichen des letzten ¼ der Lebensspanne, zählen sie meist zu den geriatrischen Patienten.

Ähnlich wie beim Menschen können bei Tieren im fortschreitenden Alter verschiedene gesundheitliche Probleme auftreten. Eine große Rolle spielen dabei chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Niereninsuffizienz, Arthrose und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen. Das Immunsystem wird anfälliger für Infektionen und es können häufiger Verdauungsstörungen auftreten. Durch ein vermindertes Aktivitätsniveau steigt außerdem die Neigung zu Übergewicht, was wiederum eine Belastung für den Bewegungsapparat und das Herzkreislaufsystem darstellt und auch zu einer Darmträgheit führen kann. Oftmals kann man neben einem erhöhten Schlafbedürfnis auch beobachten, dass die Sinnesorgane nachlassen – vor allem das Hören und Sehen werden schlechter.

Erste Anzeichen des Alterns:

  • Graue Haare im Gesicht
  • Hör- und Sehvermögen nimmt ab
  • Abnahme/Zunahme an Gewicht
  • Stumpfes/mattes Fell
  • Erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
  • Eventuelle Verhaltensveränderungen (z. B. schneller gereizt)
  • Erschwerte Anpassungsfähigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Mögliche Inkontinenz (Hund muss öfter raus oder kann Harndrang nicht mehr kontrollieren)
  • Gelenkprobleme
  • Schlechtere Zähne
  • Evtl. Drangwandern, nächtliche Unruhe

So bringen über die Zeit ergraute Patienten altersbedingte Veränderungen und Bedürfnisse mit sich, die besondere Beachtung erfordern. Das A und O für geriatrische Haustiere ist die Früherkennung von Erkrankungen. Beispielsweise kann bei einer beginnenden Niereninsuffizienz mit einer passenden Diät gut entgegengewirkt werden. Sobald die Erkrankung schon fortgeschritten ist, schwinden die Möglichkeiten.

  • Häufige Krankheiten im Alter:

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Nierenkrankheit, Demenz, Arthrose, Schmerzen, Krebs, Erblindung, Diabetes, Schlaganfall, Vestibularsyndrom, Schilddrüsenerkrankungen

  • Warnsignale, die auf eine Erkrankung hindeuten können:

    Plötzlicher Gewichtsverlust, Mundgeruch, Lahmheit / Humpeln, Gesteigertes Trinkverhalten & vermehrter Urinabsatz, Verminderter Appetit, Wesensveränderungen, struppiges und stumpfes Haarkleid, Probleme beim Kotabsatz, eingewachsene Krallen, ungleichgroße Pupillen

Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen, wie eine gründliche Allgemeinuntersuchung, Blutdruckmessungen, Blut- und Harnuntersuchung, (bei Bedarf auch Röntgen und/ oder Ultraschall), ermöglichen Ihrem Haustier ein langes und gesundes Leben an Ihrer Seite! Um einen stärkeren Fokus auf unsere alternden Patienten zu richten, bieten wir bei uns in der Praxis regelmäßig Aktionstage hierzu an.